Bereits im Frühjahr beantragte die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen, die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Kinder und Jugendliche in Essen darzustellen. Parallel fordert die SPD-Fraktion eine konkrete sowie langfristige Systematik zur Abwendung der schwerwiegenden Pandemiefolgen. Entgegen der Empfehlung u.a. von Vertreter*innen der Jugend- und Wohlfahrtsverbände im Jugendhilfeausschuss wurde das Anliegen der SPD-Fraktion in der heutigen Ratssitzung durch die Fraktionen von CDU und Grünen abgelehnt.

„Die Ablehnung einer langfristig angelegten Strategie zur Bekämpfung der Folgen der Covid-19-Pandemie für Kinder und Jugendliche durch die schwarzgrüne Koalition ist ein verheerendes Signal. Dass Grüne und CDU sich gegen die Empfehlung der Kinder- und Jugendverbände Essens stellen, ist schwer zu akzeptieren“, kritisiert Julia Jankovic, jugendpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, scharf. „Die Pandemie hat wie ein Brennglas auf bereits bestehende Ungleichheiten gewirkt. Die Notwendigkeit einer langfristigen Strategie mit allen Facetten, angefangen beim verstärkten Kinderschutz bis hin zur gesunden Ernährung, mehr Bewegung und Sprachförderung, wird dabei mehr als offenkundig.“

„Kurzfristig sind die angestrebten Maßnahmen der Verwaltung gut und richtig. Jedoch mangelt es an einer langfristigen Perspektive, vor allem krankt es an einer fehlenden dauerhaften Finanzierung. Wir müssen die Konzepte zur Bekämpfung von Kinderarmut endlich ernsthaft angehen und umsetzen“, fordert Martin Schlauch, Vorsitzender des Sozialausschusses. „Schon vor der Pandemie war in Essen jedes dritte Kind von Armut betroffen. Ausgerechnet diese Kinder leiden besonders stark unter der Covid-19-Pandemie. Für die Kinder und Jugendlichen sowie für die Verbände und Vereine, die für sie sprechen, aber auch für uns Sozialdemokrat*innen ist die Entscheidung von CDU und Grünen ein herber Rückschlag.“